Unverzichtbar
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Der Mittelpunkt dieses ausgeklügelten Mechanismus der astronomischen Uhr von Besançon, der zentrale Block, ist gleichzeitig das Herzstück eines äußerst komplexen Systems, in dem die wichtigsten Informationen und die Motoren, die die Uhr steuern, zusammenlaufen. Schauen wir ihn uns einmal genauer an.
Er ist aus geschnitztem und bemaltem Holz zusammengesetzt und enthält alle Anzeigen der Messingzifferblätter.
Hier befinden sich auch die vier Motoren, die für die Figurenläufe und die Wiederholung der Stunden verantwortlich sind. Das zentrale Pendel schlägt die Sekunden.
Die Anzeigen sind auf drei Abteilungen verteilt. Die Zifferblätter sind ringförmig und ermöglichen einen Blick auf das Uhrwerk. Man kann das Hemmungsrad, auf dem der Sekundenzeiger springt, erkennen.
In der mittleren Abteilung sind siebzehn Zifferblätter rosettenförmig angeordnet. Die römische Indiktion (Rang, das ein Jahr innerhalb eines 15-jährlichen Zyklus innehat), die Sonntagsbuchstaben, die Epakte (Angabe der Differenz zwischen den am Sonnenjahr und am Mondjahr ausgerichteten Kalendern), der Sonnenzyklus und die Goldene Zahl, bilden das, was gemeinhin Computus Ecclesiasticus (Berechnung des Osterdatums) genannt wird. Letzterer setzt sich am 31. Dezember um Mitternacht in Bewegung.
Links und rechts davon sind zwei Abteilungen mit je zehn Zifferblättern angeordnet. Acht davon zeigen Stunde und Minute eines Meridians an. Sie setzen sich aus vierundzwanzig Kartuschen zusammen: zwölf weiße für die Tages- und zwölf blaue für die Nachtstunden.
Im oberen Bereich der linken Abteilung zeigen zwei Zifferblätter die Révolution Chaldéenne, das heißt die zyklische Wiederkehr von Sonnen- und Mondfinsternissen an. Sie sind mit achtzehn Kartuschen ausgestattet, der Zeiger rückt jedes Jahr weiter vor.
Im oberen Bereich der rechten Abteilung zeigt ein Zifferblatt die Gemeinjahre oder Schaltjahre, ein weiteres Zifferblatt die Gemeinjahrhunderte und die Schaltjahrhunderte an. Letzteres ist mit elf Kartuschen, die elf Zeitspannen von je 400 Jahren entsprechen, ausgestattet. Der Zeiger rückt also alle 400 Jahre um eine Kartusche vor.
© Benjamin Gavaudo / Centre des monuments nationaux
Weit ungewöhnlicher ist die Tatsache, dass die Abteilungen an den Seitenflächen der Uhr die Uhrzeiten und die Gezeiten von acht französischen Küstenstädten anzeigen.
Sie zeigen ebenfalls Mondaufgang und -untergang sowie die Mondphase am Meridian von Besançon an.
Die Zifferblätter der Gezeiten sind als animierte Dioramen gestaltet: Wellen und Schiffe sind horizontal animiert, um die Illusion eines Wellengang zu vermitteln und vertikal, um die steigende Flut darzustellen.
© Alain Lonchampt / Centre des monuments nationaux